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Gâmia el-Muaijad. KAIRO. 74. Route. 471 el-Futûh heißt, ist r. der Eingang der arg zerstörten Gâmia el-
Hâkim
(Pl. E 2), die außerhalb der ältesten Stadtmauer von El-Ajzîz
(S. 469) im J. 990 nach dem Vorbilde der Ibn Tulûn-Moschee
(S. 473) begonnen und von seinem Sohn El-Hâkim 1012 vollendet
wurde. Die beiden Minarette, mit ihrer schweren quadratischen
Ummantelung, stehen inmitten der hier noch wohlerhaltenen zweiten
Stadtmauer (S. 468); der kuppelbekrönte, einem arabischen Räucher-
faß
(mabchâra) ähnliche Oberbau der Türme rührt von dem Um-
bau
der Moschee nach dem Erdbeben (1302) her.

Die beiden alten Tortürme, das Bâb el-Futûh (Pl. E 2; Tor
der Eroberungen), am Ende der Straße, und das seit den Tagen
Bonapartes mit Schießscharten versehene Bâb en-Nasr (Pl. E 2;
Siegestor; Zugang durch die Schâria el-Kassasine) erinnern an
spätrömische und byzantinische Torburgen. Von der Stadtmauer
(Zutritt 2 Pi.) hübscher Überblick der ganzen Bautengruppe.

Wir betreten nunmehr auf dem Rückwege bei der Gâmia el-
Aschraf
(S. 468) nochmals die Südhälfte der alten Fâtimidenstadt.
Am Anfange der Schâria el-Ghûrîje (Pl. E 4), der Fortsetzung
der Schâria el-Aschrafîje (S. 468), erhebt sich das Doppelmonument
des Mamlukensultans Kârnûh el-Ghûri (1501-16) mit seinen schönen
Fassaden: r. die Medrese el-Ghûri (Pl. E 3, 4), deren 65m h. Mina-
rett
stilwidrig mit fünf modernen Zwergkuppeln bekrönt ist; l. das
Mausoleum, in welchem jedoch der in Syrien gefallene Sultan nicht
beigesetzt ist, mit einem reizenden Sebîl. Wenige Schritte öst-
lich
, in der zur Azhar-Moschee (S. 469) führenden Schâria et-
Tableta
, liegt die ganz verbaute Okella El-Ghûri’s (Pl. E 3, 4).

Die Fortsetzung der Straße heißt Schâria el-Akkâdîn (Pl.
E 4). Unweit östlich, an der Seitenstraße Hôsch Kadam (Nr. 12),
ist l.das sog. *Buchbinderhaus (Bêt Gamâl ed-Dîn; Pl. E 4),
1637 von dem Vorsteher der Kaufmannszunft erbaut, ein vorzüg-
liches
Beispiel eines arabischen Privathauses (Trkg. 2 Pi.).

Durch einen gebrochenen Gang (dirke) gelangt man in den Hof des
Salamlîk, der Wohnräume des Hausherrn, mit zwei gut erhaltenen Fas-
saden
. In der SW.-Ecke führt eine Treppe zum Empfangsraum, dem
Makad, einer offenen Halle mit zwei Bogen; nebenan ein Erker mit
Maschrebîjen-Verschluß (S. 467), von welchem die Frauen das Leben im
Hof beobachten konnten. Geradeaus kommt man in die schöne, mit pracht-
vollen
Mosaiken geschmückte Kâa, den Festsaal des Harîm, der Familien-
gemächer
. Ihr mittlerer, tiefer liegender Raum (durkâa) ist mit einer
Holzkuppel überwölbt; auch die flachen Holzdecken der beiden Seiten-
räume
(Lîwâne) sind sehr schön.

An die Schâria el-Akkâdîn schließt sich weiterhin die Straße
Sukkarîje (Pl. E 4) an, der Markt für Zucker, getrocknete Früchte
(nukl), Fische, Kerzen usw. Rechts die

*Gâmia el-Muaijad (Pl. D E 4), ein im Grundriß der Kloster-
Moschee
Barkuk’s (S. 480) ähnlicher Bau des Mamlukensultans
Schêch el-Mahmûdi Muaijad (1412-21), der erst ein Jahr nach
seinem Tode vollendet wurde. Das prächtige Hauptportal, mit